Ev.-Luth. Kirchgemeinde Thierbach-Ranspach-Langenbuch
Thierbach
Wehrkirche zu Thierbach
Erste Erwähnungen gehen etwa auf das Jahr 1000 zurück. Die damalige Wehrkirche diente als Missionsstation deutscher Siedler im heidnischen Gebiet der Wenden. In der die Kirche umschließenden Mauer können noch heute die Reste von Befestigungstürmen ausgemacht werden.
Deutlich sind drei Bauphasen erkennbar: der Turm, der heute die Mitte bildet; ein früher gewölbter Altarraum, und das Kirchenschiff.
Patronatsherr der Kirche war der jeweilige Mühltroffer Schlossherr.
Beim Beschuss und Brand am Ende des 2. Weltkrieges wurde die Kirche fast vollständig zerstört. Unter viel freiwilliger Beteiligung der Bevölkerung wurde die Kirche wiederaufgebaut und im November 1959 durch Bischof Noth eingeweiht.
Der Altar zeigt die Auferstehung Christi. Das große Kruzifix (18. Jh.) im Mittelteil ist eine Leihgabe des Vogtlandmuseums. Taufstein und Lesepult sind aus Langenbach. Die Orgel wurde einer Schlosskapelle bei Pirna entnommen (Fa. Eule, Bautzen).
Letzte Sanierungsarbeiten, inklusive die Öffnung und Wiederverschließung des Turmknopfes, gehen auf das Jahr 2018 zurück. Dabei wurde das Dach neu eingedeckt, sowie andere kleinere Sanierungsarbeiten durchgeführt.
Ranspach
Kirche zu Ranspach
Die Ranspacher Kirche entstand als Tochterkirche von Thierbach. Deren älteste Teile (Altarraum und steinerner Turm) gehen auf das 13./14 Jh. zurück. Eine aus dem 15. Jh. stammende Madonna ist als Dauerleihgabe im Vogtlandmuseum Plauen zu besichtigen.
Das später hinzugekommene Kirchenschiff konnte aufgrund der Hanglage nicht gerade angebaut werden. Die Kirche macht vom Eingang zum Altar einen leichten Bogen.
Der hölzerne barocke Altaraufsatz stammt aus dem Jahr 1706. Einige seiner Bilder wurden 2018 restauriert.
Die Orgel stammt aus dem Jahr 1882, gebaut von der Fa. Hildebrand (Leipzig).
Das Geläut besteht aus drei Stahlglocken aus dem Jahr 1921. Die letzte Außensanierung fand 1993/94 statt.
Auf der Wetterfahne ist der Hahn zu sehen. Er soll die Bewohner Ranspachs an die Verleugnung Christi durch Petrus erinnern und zur Wachsamkeit im Glauben anregen.
Langenbuch
Kirche zu Langenbuch
Erste Erwähnung sind im 14. Jahrhundert zu finden. Vermutlich stand zunächst der heutige Altarraum als kleine Kapelle. Aus dieser Zeit stammt auch der erhaltene Schnitzaltar, dessen Motive, Maria und Anna mit Jesuskind, dem Langenbucher Gotteshaus auch den Namen „Annenkirche“ verliehen haben. Nicht bekannt ist, wann das Kirchenschiff gebaut wurde.
Die heutige Orgel stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde durch die Firma Kreuzbach (Borna) erstellt. 1896 erhielt die Kirche zwei neue Glocken, die in den Weltkriegen eingezogen, aber anschließend wieder durch Messingglocken ersetzt wurden. Die letzte Öffnung des Turmknopfes fand 1994 statt. Dabei wurden Dokumente gefunden, die bis in das Jahr 1726 zurückreichen. Die letzte Restaurierung der Kirche fand in den Jahren 1966-1971 statt. Bei der erneuten Verschließung 1995 wurde auch vermerkt, dass Langenbuch durch mehrheitlichen Wunsch der Bevölkerung von Sachsen zu Thüringen gewechselt ist.
Die kleine Dorfkirche ist von einer Mauer umschlossen, innerhalb derer sich der Friedhof befindet. Eine der alten Glocken wurde 2019 in die teilweise erneuerte Kirchenmauer baulich integriert.