Fortbildung „Rituale“ für Kigo-Mitarbeitende und Interessierte
9. September 2024
„Wie können wir Räume schaffen, in denen Kinder Gott begegnen können?“ Und „Womit können wir Eure Arbeit im Kigo bereichern?“ – mit diesen spannenden Fragen starteten wir in den Vormittag und kamen gleich sehr angeregt miteinander ins Gespräch. So konnten wir mit einer Vielzahl von Fragen und Erwartungen in das Thema unserer Fortbildung starten. Diese fand am 31. August im schönen und lichtdurchfluteten Martin-Luther-Saal in Treuen statt.
Warum sind Rituale für Kinder so wichtig?
Ein Kindergottesdienst, dessen Ablauf durch feste Rituale strukturiert ist – Begrüßungs- und Einstiegsrituale, wie Lieder und kurze Gesprächsrunde, eine Geschichtenzeit oder auch feste Abschlussrituale wie Gebet und Segen, gibt den Kindern Sicherheit und Orientierung: sie wissen, was sie erwartet und können sich besser einlassen. Das schafft Vertrauen und Geborgenheit. Nicht zuletzt stärken gemeinsame Rituale auch das Miteinander und das Gemeinschaftsgefühl. Kinder können erleben „Ich bin ein Teil des Ganzen. Ich gehöre dazu!“
Ein Geborgenheitsgefühl bei Gott entwickeln – das ist ein Schatz, der durchs ganze Leben tragen kann
Ankommen & Eröffnen, Hören & Antworten, Feiern & Teilen, Sendung & Segen – das sind die vier Phasen eines Kindergottesdienstes. Mit diesem Ablauf stieg Ulrike Wenzel, Studienleiterin für Kindergottesdienst und Familienarbeit am Theologisch-Pädagogischen-Institut (TPI) Moritzburg, ein. Rituale und Lieder für die einzelnen Phasen wurden probiert und besprochen. Das Ritual „Tauferinnerung“ erfuhr besonderes Interesse. Es sprach gleich mehrere Sinne an:
Das Geräusch des Wassers, das langsam durch die Hand zurück in die Schale rinnt. Der persönliche Zuspruch „Gott ist bei dir – jeden Tag und jede Stunde“. Gefolgt vom erfrischenden Kreuzeszeichen mit Wasser auf Handrücken oder Stirn. Eine Erfahrung die besonders eindrücklich wirkte.
Die Pausen waren kurz. Das lag an den intensiven Gesprächen und dem großen Interesse für die „Materialbörse“. Verschiedene Methoden zum Erzählen von Bibelgeschichten und empfehlenswerte Bücher wurden vorgestellt. Es wurde überlegt eine Schatzkiste zu packen. Darin ein Holzkreuz, eine Kinderbibel, Kerzen, Trockenblumen sowie eine Tischdecke. Das hilft auch im Alltag Rituale ganz praktisch umzusetzen.
Ein großes Danke an unsere Gastreferentin Ulrike Wenzel sowie die Teilnehmerinnen aus dem gesamtenVogtland für Beteiligung und regen Austausch! Die nächste Kigo-Fortbildung für den Kirchenbezirk kann kommen – sie wird für das kommende Jahr geplant. Sobald Thema und Termin feststehen informiere ich in den Gemeindebriefen.
Falls Sie eine „Mini Fortbildung“ (2 Stunden) für ihr Kigo-Team vor Ort wünschen, kontaktieren Sie mich gerne.
Lynn Müller
Religionspädagogische Beratung für den Elementarbereich
Arbeitsstelle Kinder-Jugend-Bildung
E-Mail: lynn.mueller@evlks.de