
Nachdenken über große Fragen: „Was ist notwendig?“
Rückblick auf die gemeindepädagogische Jahrestagung 2025
23. Juni 2025
Vom 10. bis 13. Juni 2025 kamen die Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen des Kirchenbezirks Vogtland zur Jahrestagung im Bethlehemstift Hohenstein-Ernstthal zusammen. Unter dem Leitthema „Theologisieren mit Kindern“ standen theologische Gespräche mit Kindern im Mittelpunkt – ein Thema, das angesichts zunehmender religiöser Sprachlosigkeit und gesellschaftlicher Vielfalt aktueller denn je ist.
Nach einem geistlichen Start und dem Austausch regionaler Anliegen am Anreisetag, widmeten sich die Teilnehmenden dem landeskirchlichen Prozess „Kirche im Wandel“. In Kleingruppen wurden Themen fokussiert, Positionen diskutiert und Austausch gepflegt. Den methodischen und kreativen Abschluss des Tages bildete methodisches Vorgehen mit Unterstützung durch Lego, bei dem es um die Frage ging, wie Räume für gute theologische Gespräche entstehen können.
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen theologischer Grundlagen. Pfarrerin Ellen Meinel führte mit einem biblisch-hermeneutischen Impuls zur Rolle des Kindes in biblischer und heutiger Perspektive in das Thema ein. Daran anschließend wurde die Theorie der Glaubensentwicklung nach Fowler aufgegriffen und auf die Praxis in Schule, Kita und Gemeinde übertragen. Elementarpädagogin Lynn Müller und Heiko Ullmann, Schulbeauftragter führten durch diese Systematik. Kinder in Gesprächen als ernstzunehmende Gegenüber anzusehen,war ein ergebnis des tages.
In den Einheiten mit Johanna Fabel vom TPI Moritzburg wurden zentrale Unterscheidungen thematisiert: Was bedeutet es, mit, von oder für Kinder zu theologisieren? Dabei zeigte sich, dass Theologisieren weniger eine Methode als vielmehr eine dialogische Haltung ist. Kinder denken selbstständig theologisch – es braucht vor allem Räume, in denen sie ihre Fragen äußern und weiterdenken können. Anhand von “Großen Fragen” folgten praktische Übungen. Diese machten deutlich, wie Gesprächsimpulse, Materialien und ein wertschätzendes Gegenüber diese Prozesse fördern können. Darauf aufbauend entwickelten die Teilnehmenden eigene Einheiten, probierten methodische Zugänge aus und diskutierten Chancen und Grenzen theologischer Gespräche.
Die Tagung machte Mut, Kinder in ihren Fragen ernst zu nehmen und gemeinsam theologische Gespräche zu wagen. Nicht fertige Antworten stehen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Suchen, Fragen, Nachdenken.
Ein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten, den Referentinnen, dem Beirat GP und den Teilnehmenden für ihre Offenheit, ihr Engagement und die wertvollen Beiträge!



