
Einweihung in Mödlareuth
2. Oktober 2025
Am 2. Oktober 2025 wurde der Neubau des Deutsch-Deutschen Museums in Mödlareuth eingeweiht. Der Ort stand und steht wie kaum ein anderer für die innerdeutsche Grenze. Bis heute zeugt ein Stück Mauer und ein Wachturm mitten im Dorf davon, wie unüberwindlich diese Grenze war und Familien und Freunde voneinander trennte. Ministerpräsident Mario Vogt erinnerte sich: „An der Mauer war die Welt zu Ende und hinter der Mauer begann eine andere Welt.“
Vor 35 Jahren fiel die Mauer und die Welt wurde für uns in Ostdeutschland mit einem Mal weit. Reisefreiheit, Redenfreiheit, Pressefreiheit, Demokratie – daran haben wir uns mittlerweile gewöhnt und das Leben in der DDR ist Erinnerung. Die Vereinigung von Ost- und Westdeutschland zu gestalten sowie in Freiheit miteinander zu leben und einander zu respektieren, sind bleibende Aufgaben.
Im Vogtland pflegen wir gute Kontakte zwischen Sachsen, Thüringen und Bayern und wissen: Wir profitieren voneinander durch Freundschaften, Partnerschaften, Erfahrungsaustausch. Das Deutsch-Deutsche Museum zeigt, was länderübergreifend sowie mit Hilfe des Bundes entstehen kann. Es ist ein Ort der Erinnerung an getrennte Länder, Regionen, Orte und an die Menschen, die unter den Zwangsumsiedlungen und anderen Repressalien gelitten haben.
Ein Flugzeug, das eine Familie baute, um in „den Westen“ und damit in die Freiheit zu fliehen, zeugt von der Kraft der Sehnsucht und der Hoffnung.
Diese fanden Ausdruck im Festakt zur Eröffnung, der vom Hofer Landrat Dr. Oliver Bär maßgeblich organisiert wurde. In dieser Veranstaltung mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, den Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder und Mario Voigt und weiteren Verantwortungsträgern wurde der Neubau eingeweiht.
Ebenfalls über die Ländergrenzen und in Ökumene verbunden sprachen wir als leitende Geistliche zu viert (neben mir die Dekane Andreas Müller (Hof), Andreas Seliger (Hof) und Dominikus Goth (Schleiz) Segensworte und beteten für die Menschen, die diesen Ort besuchen und die in dem Ort leben sowie für unsere Region und unser Land.
Eines ist klar: Ein Besuch in Mödlareuth lohnt sich, um in die Geschichte einzutauchen und um sich den hohen Wert der Gegenwart bewusst zu machen.
Ulrike Weyer, Superintendentin Kirchenbezirk Vogtland



