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Göttliche Windenergie


25. Mai 2023

Das Pfingstfest hat es im Gegensatz zu Weihnachten und Ostern nicht leicht unter den kirchlichen Festen. Nichts Sichtbares wie Krippe oder Ostereier stehen zur Verfügung. Und dennoch nennen wir Pfingsten den Geburtstag der Kirche. Wie aber kam es zu diesem Fest? Bei einer Versammlung der ersten Christen kam es zu einer neuen nicht erklärbaren Erfahrung. Alle vor Ort spürten plötzlich einen starken Windhauch, in dessen Folge alle Versammelten trotz ihrer verschiedenen Herkunft sich gegenseitig sprachlich verstanden. Das entsprechende Wort in der biblischen Ursprache bedeutet sowohl Wind als auch Geist. Die Christen erfahren ihn sozusagen als geistliche Windenergie. An andere Stelle im Neuen Testament wird er auch als Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit bezeichnet. Gemeint ist damit die innere Kraft bei der Lebensbewältigung sowie der Mut, das Wort Gottes auch an andere weiter zu geben. Als Geist der Liebe will er das Verhältnis des Menschen zu Gott, zum Mitmenschen und zu sich selbst ordnen. Somit ist er ein Geist, der auf inneren und äußeren Frieden zielt. Die dritte Bezeichnung als Geist der Besonnenheit mahnt zu überlegten Reaktionen. Wir müssen nicht sofort auf alles reagieren. Eine kleine Zwischenzeit lässt uns die Chance einer bewussteren Reaktion.                                                                                               

Als Kraft zur geistlichen Erneuerung ist der Pfingstgeist jedoch nicht automatisch der Geist von allem Neuen. Möge diese geistliche Windenergie auch heute durch Kirche und Gesellschaft wehen und den zunehmenden Geist der Resignation überwinden.                                                                                                

Ihnen allen ein gesegnetes Pfingstfest.

Dietmar Bräunig, Plauen