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Wegwerfen oder behalten und für wertvoll erachten?


2. September 2021

Habt Ihr schon ein Mal versucht ein geknicktes Rohr, zum Beispiel den Trinkhalm Eures Enkelkindes wieder gerade zu biegen? Oder habt Ihr schon einmal versucht einen glimmenden Docht an der Pyramide wieder zum Brennen zu bringen? Oder habt Ihr schon mal versucht einen abgesprungenen Henkel Eures Kaffeepottes wieder dran zu kleben? In den meisten Fällen geben wir uns nicht so die Mühe und versuchen es erst gar nicht. In der Regel werfen wir das Zeug weg, weil es unbrauchbar geworden ist und nicht die Mühe lohnt. Das Enkelkind bekommt natürlich einen neuen Trinkhalm, die Pyramide neue Kerzen und ich einen neuen Kaffeepott. Bei unserem Gott ist das aber was anderes. Er wirft das Wertlose nicht einfach weg, nur weil es einen kleinen Fehler hat. Er erhält es vielmehr am Leben. Und das ist eine tolle Verheißung für uns. Trotz unserer Zweifel, unserer Unfähigkeit, unserer Niedergeschlagenheit, unseren vielen kleinen Macken und Fehlern – Gott hält zu uns, zu Dir. Andere haben uns vielleicht schon längst aufgegeben; sprich weggeworfen. Für die tragen wir den Stempel eines Versagers, Spinners, Zweiflers und was sonst noch alles. Auch wenn wir uns oft unnütz und unfähig fühlen, Gott hält uns. Er wirft uns nicht einfach weg, sondern er hält uns in seiner Hand. Auch wenn wir uns selbst für wertlos erachten, und unser Leben am liebsten wegwerfen wollten, für Gott sind wir wertvoll. „Siehe, das ist mein Knecht: Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“ (Jesaja 42,1.3.). Ein leichtes Drücken – und das geknickte Rohr bricht auseinander. Ein kleiner Tropfen – und der glimmende Docht erlischt. Die geringste Unachtsamkeit kann dahin führen, dass das Rohr in sich zusammenknickt und das Licht endgültig verschwindet. Aber der Knecht Gottes, unser Herr Jesus Christus, ist in seiner Liebe so rücksichtsvoll, dass genau das nicht geschehen wird. Fühlen wir uns kraftlos wie ein geknicktes Rohr und wertlos wie ein glimmender Docht? Jesus Christus wird uns begegnen und nicht zulassen, dass wir „zusammenbrechen“ und das Licht unseres Zeugnisses ausgehen wird. Er wird uns durch die Wahrheit seines Wortes neuen Mut und neue Kraft schenken. Denn: „Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen?“ (Psalm 27,1).

Pfarrer Christoph Greiling, Klingenthal