Kleine Kinder haben offene Hände. Ihre Handflächen sind gerade und flach und weich. Wir Erwachsenen haben unzählige Male zugegriffen und festgehalten. Wir haben gefasst und behalten. Und es kann sein, dass unsere Hand sich verkrümmt. Vielleicht wird die Hand zu einer halb zugeklappten Faust. Wir halten fest. Wir halten uns fest. Manchmal halten wir uns auch an Dingen fest, die uns doch keinen Halt geben. Und wir haben Sorgen. Sorgen und Befürchtungen um Sachen, die uns wichtig sind, um Menschen, die uns lieb und wert sind und um Situationen, die wir als Belastung empfinden. Und nun haben wir sie und die Sorgen haben uns.

Die Bibel lädt uns ein loszulassen

Die verkrampfte Hand zu öffnen und freizugeben. Nur so kann man Dinge wegwerfen.

Und auch das fällt uns manchmal schwer. Vielleicht können wir es noch brauchen, vielleicht will ich mich gar nicht davon trennen?

Und mit unseren Sorgen ist es auch so.

„Alle eure Sorgen werft auf Jesus Christus, er sorgt für euch, ihr liegt ihm am Herzen.“

Um etwas zu werfen und loszuwerden müssen wir die Hände öffnen und freigeben.

Und wir brauchen das Vertrauen, dass wir wissen, da soll es hin.

Auf Jesus können wir unsere Sorgen legen. Zu ihm hin sollen wir unsere Sorgen schmeißen und nicht länger bei uns tragen. Denn Jesus sagt uns zu, dass ihm an uns gelegen ist. Wir sind ihm nicht egal. Er ist kein blindes Schicksal, es ist Gott, der menschlich geworden ist. Er sorgt für uns.

Kindern muss man oftmals erst beibringen einen Ball festzuhalten. Und dann das Werfen. Und dann das Loslassen im richtigen Moment.

Und dann- der Erfolg. „Gut und weit hast du geworfen- versuch es gleich wieder…“

Ich will mich darin üben, Sorgen wegzuwerfen und sie nicht die nächsten Tage ständig zu recyclen. Kein Sorgenkreislauf soll mich niederdrücken. Ich entsorge sie. Ich blicke auf ihn und gebe die Belastungen und Sorgen ab. Weil es mich berührt, dass er für mich sorgt.

 Meine Hände werden offen, um Segen zu empfangen.

Andreas Gräßer, Pfr. Lutherkirche Plauen